Diese Kinder werden im besten Fall als "anders" empfunden, im schlimmsten Fall als "bockig" und in vielen Fällen "nicht erkannt"! Etwa jedes 5. Kind ist hochsensibel. Kinder langweilen sich nicht nur dann, wenn etwas scheinbar uninteressant ist. Häufig langweilen sie sich, weil sie über- oder unterfordert sind! Hochsensibilität ist nicht selten mit Hochbegabung gepaart. Die Kinder haben völlig andere und viel empfindlichere "Antennen" für ihre Umwelt.
Vielfach wird Hochsensibilität in Verbindung mit ADHS oder Asperger-Autismus gebracht. Die Verknüpfung kann vorkommen, doch allzuoft eben nicht. Meiner Einschätzung nach, werden jedoch sehr sensible Kinder von ihrem Umfeld oft nicht richtig eingeschätzt. Da hochsensible Kinder sowohl von den einen und auch von den anderen Teileigenschaften haben können, besteht hier erhebliche Verwechslungsgefahr! Bevor Sie einer Diagnose Glauben schenken, sollten Sie zunächst herausfinden, was die Konzentration des Kindes wirklich stört (z.B. die Lautstärke der Schulklasse, Mobbing, Über- bzw. Unterforderung). Stellen Kinder alles in Frage oder langweilen sie sich schnell, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Im Zweifel holen Sie sich eine Zweitmeinung ein!
Um es noch einmal zu wiederholen: Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal. Die "Diagnose" Hochsensibilität gibt es nicht!
Die Gabe von Medikamenten "zur Normalisierung" des Kindes kann, im Falle einer übereilten Diagnose, zu katastrophalen Folgen in der weiteren Entwicklung des Kindes führen! Sie dürfen nicht sein, wie sie wirklich sind. Sie lernen, sich den Rest ihres Lebens zu verbiegen und ein Bild von sich abzugeben, welches ihrem wirklichen Ich überhaupt nicht mehr entspricht. Das kann dann wirklich zu ernsthaften körperlichen, aber auch seelischen Erkrankungen führen.
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